Schlagwort-Archiv: Handwerk

Auge & Hand

Minikleine Papierkästchen mit Deckel, ausgesucht schön beklebt, jedes ein Unikat – es war Liebe auf den ersten Blick. Ebenso wie die Kabelbinder: Putzige Tiergesichter aus Leder, in schillernden Farben, mit Druckknöpfen als Nase. Die Schweinchen scheinen einen direkt anzusehen, aus dem weinumrankten Schaufenster in der Mannhartstraße.

Wie oft bin ich vom Büro aus an diesem kleinen Laden entlanggegangen. Aber wie es immer so ist: Dann muss es schnell gehen, die Gedanken sind eh noch ganz woanders, und zack, ist man auch schon wieder dran vorbei. Im Mai war es dann soweit: Die Tür stand offen, und ich ging hinein. Weiterlesen

24 neue Ladentürchen?

Weil ich so häufig gefragt werde: Ja, es wird gerade wieder Advent, in der Dämmerung funkeln überall die Lichter und ich laufe auch in diesem Jahr wieder mit offenen Augen durch die vorweihnachtlich geschmückten Straßen.

24 kleine Läden werde ich im Advent 24 sicher nicht mehr zusammenbringen – zu viele andere Themen und Projekte in der letzten Zeit. Aber die ein oder andere Entdeckung habe ich schon auf dem Schirm…

Weihnachtseinkauf im Viertel

Pünktlich zum ersten Adventswochenende habe ich gleich morgen eine neue Adresse für den Weihnachtseinkauf in petto: Einen wunderschönen kleinen Laden im Lehel. In diesem Jahr war ich häufig dort, und hatte ausgesprochen nette Begegnungen. Zuletzt kam ich vor den liebevoll dekorierten Regalen mit einem jungen Handweber ins Gespräch. Zur Entspannung knotet er abends auf dem Sofa Leinenreste zusammen und webt daraus Spüllappen im Waffelmuster.

Was es in München alles zu entdecken gibt! Ich bin immer wieder begeistert. Folgt mir gerne weiter, das würde mich freuen.

 

P.S. Quizfrage zum Bild: Hat jemand das Schaufenster mit den 24 Päckchen erkannt? Das war Ladentürchen 22, im Advent vor einem Jahr.

Zur 24 kleine Läden-Roadmap geht es hier.

Bild: Gunda Achterhold

 

Die Käsemaus

24 kleine Läden – Ladentürchen Nr. 21

Fan-Galerie: Das Logo der kleinen Käsemaus führt im Viertel längst ein Eigenleben.

An der Journalistenakademie, für die ich seit vielen Jahren als Dozentin arbeite, gibt es eine schöne Tradition: Jeder Jahrgang wird mit einem kleinen Käsebüfett verabschiedet, das Institutsleiter Peter Lokk ein paar Ecken weiter bei der Käsemaus besorgt. Der Laden ist in dem Neuhausener Viertel eine Institution – was sich auch an ihrer Nicht-Präsenz im Netz erkennen lässt. „Eine Website brauche ich nicht“, sagt Yvonne Schulz. Und zerteilt beherzt ein Stück Trüffelkäse.

Wer vor den mächtigen Festtagsessen einen schön unkomplizierten Imbiss schätzt, könnte bei ihr an der richtigen Adresse sein. Käse, ein paar Dips, frisches Brot und Wein – was braucht es mehr? Eine Mousse au Chocolat oder Orangentiramisu als Dessert stehen auch in der Kühlung. Weiterlesen

Conway’s

24 kleine Läden – Ladentürchen Nr. 16

Was wäre Weihnachten ohne Kerzenlicht? Im Kristallkühler mit Silberrand kommt es besonders stilvoll daher. Elke Conway hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: In ihrer Recycling-Werkstatt verwandelt sie antike Kristallkaraffen und „Icebuckets“ in fein duftende, stimmungsvoll leuchtende Einzelstücke. Bei der Herstellung verwendet sie Bio-Öle, cremigen Rapswachs und hochwertige Dochte. Wenn das Gefäß leer ist, füllt sie es gerne wieder auf.

Vom Herrgottschnitzen zum Upcycling

Purer Zufall führt mich an ihrem Laden in der Humboldtstraße vorbei, ein Schild vor der Ladentür macht mich neugierig. Ich folge dem Pfeil durch den Hinterhof und entdecke zwei Frauen in einer geräumigen Werkstatt. Elke Conway stellt sich lachend als „Herrgottschnitzerin“ vor. „Dabei ist es allerdings nicht lange geblieben.“ Nach der Ausbildung arbeitete die Holzbildhauerin in der Requisite am Theater und beim Film, später entdeckte sie das Upcycling als Geschäftsmodell für sich. An diesem Nachmittag macht sie sich gerade an einem alten Büffet zu schaffen, das einen frischen Look erhält. Weiterlesen

siebenmachen

24 kleine Läden – Ladentürchen Nr.1

Mit Sabine Puchner fing im Grunde alles an. Auf dem Märchenbazar hatte ich 2019 ihre wunderbaren Holzpostkarten entdeckt. Auf dünnes Pappelholz appliziert die Künstlerin ihre außergewöhnlichen Fotomotive, die sie auf der Straße entdeckt. Graffitis, Straßenpflaster, Fliesen aus Lissabon oder andere „zufällige Arrangements des Moments“, wie sie selbst ihre Fundstücke nennt. Jeder ihrer Hocker, Schemel, und Holzschachteln, die sie auf Flohmärkten findet, ist ein Unikat. Von ihr selbst restauriert und mithilfe von Transfertechnik mit Acryl bedruckt. Sogar die Tapete ihres eigenen Kinderzimmers, die beim Renovieren wieder zum Vorschein kam, hat die leidenschaftliche Fotografin und Handwerkerin bereits verwertet.

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