Schlagwort-Archiv: Unternehmen

Foto-Gen

Vier Aufnahmen in Schwarz-Weiß. Damit fing alles an. Schon immer hatte Simone Naumann viel fotografiert, vor allem während ihrer Zeit als Verwaltungsleiterin am Goethe-Institut in Amsterdam. Damals war es für sie ein Ausgleich zum fordernden Job, mit der Kamera durch die Straßen zu laufen und das Leben in der quirligen Grachtenstadt festzuhalten. So richtig gefunkt hat es dann an einem sonnigen Tag im Mai 2008, auf einem Workshop in Fürstenfeldbruck. „Ich lief dort etwas ziellos durch die Gegend und wusste erst gar nicht, was ich fotografieren sollte“, erinnert sich die temperamentvolle Frau mit der dunklen Lockenmähne. Sie konzentrierte sich schließlich auf die unterschiedlichen Markierungen und Beläge auf den Straßen und schuf daraus ihren ganz speziellen Blick auf die Stadtlandschaft. Als das Ergebnis bei der Ausstellung am Abend recht prominent präsentiert wurde, keimte ein leiser Stolz. „Ich war zum ersten Mal mit meinen Fotografien in die Öffentlichkeit gegangen – und da kam dann schon so die Idee: Ja, ich kann fotografieren!“

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Selbstständig

“Man muss der Typ dafür sein!”

Räume zu schaffen, in denen das Arbeiten für Frauen ein Traum ist. Mit diesem Ziel ist Kristina Schmid vor neun Jahren als Unternehmerin angetreten. Ein nur unvollständig vermieteter Bürokomplex gab den Anstoß für die Geschäftsidee: Die heute 43-jährige Diplom-Kauffrau gründete das Businesscenter „Mein Arbeits(t)raum“ und richtete sich mit ihrem Angebot gezielt an Frauen.  Kristina Schmid_Bild Alexander RüfferFür das Unternehmerinnen-Magazin existenzielle führte ich ein Jahr nach dem Start ein Gespräch mit ihr. Was mir bei meinem Besuch besonders auffiel, war die heimelige Atmosphäre in der Lounge des Businesscenters. Und ein großzügig eingerichtetes Spielzimmer, in dem nur eines fehlte: die Kinder. Eine Betreuung direkt im Haus, angeboten von Erzieherinnen auf selbstständiger Basis, das war der Plan. Doch die Rechnung ging nicht auf. Es blieb nicht der einzige Punkt, an dem die Geschäftsführerin umdenken musste.

Frau Schmid, Sie sind jetzt seit neun Jahren Chefin. Haben Sie sich als Unternehmerin verändert?
Ja, absolut. In die Rolle bin ich nach und nach hineingewachsen, es war ja nicht ganz freiwillig. Vor der Familienphase hatte ich gekündigt, da war also kein Arbeitgeber, zu dem ich zurückgehen konnte. Einen interessanten Teilzeitjob zu finden, mit zwei Kleinkindern im Schlepptau, und dann noch zu sagen: Ich würde mich gerne umorientieren, weil das, was ich vorher gemacht habe, macht mir keinen Spaß – schwierig.

Und heute?
Inzwischen ist es genau umgekehrt, ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, als Angestellte zu arbeiten. Inzwischen bin ich es gewohnt, Entscheidungen selber zu treffen und sie nicht mehr von irgendjemandem abhängig zu machen. Natürlich berate ich mich mit vielen Leuten und hole mir Ideen. Aber letztendlich mache ich es, wie ich meine, und nicht wie ein Chef es meint. Weiterlesen